Arbeitskreise

  • Fach- und Berufssprachen in Forschung und Lehre
  • Grammatiktheorie und Grammatikunterricht
  • Historische Linguistik
  • Kontaktlinguistik
  • Kontrastive Linguistik
  • Lexikologie und Lexikographie
  • Übersetzungswissenschaft
  • Fremdsprachendidaktik und Fremdsprachenlehrforschung
  • Mehrsprachigkeit und Mehrsprachigkeitsdidaktik
  • Literaturwissenschaft
  • Literaturdidaktik
  • Diskursive Zusammenhänge
  • Feministische Literatur- und Sprachwissenschaft
  • Theolinguistik

 

SPRACHWISSENSCHAFTLICHE ARBEITSKREISE

Fach- und Berufssprachen in Forschung und Lehre

Leitung: Dr. Anna Gondek (Universität Wrocław, Polen), Dr. habil. Joanna Szczęk (Universität Wrocław, Polen)

Im Rahmen des geplanten Arbeitskreises werden u.a. folgende Schwerpunkte behandelt:

– Fachsprache vs. Berufssprache, Überschneidungen und Unterschiede, Definitorisches, Merkmale;
– Fachsprachliche Kommunikation;
– Fachlexikologie und Fachlexikographie;
– Didaktik der Fach- und Berufssprachen, Lehrmaterialien, Curricula, Diagnosen, Auswertung, Prognosen;
– Interkulturelle Aspekte im Bereich der Fach- und Berufssprachen;
– Fachtextsorten im Bereich der einzelnen Fach- und Berufssprachen, kontrastiv, konfrontativ;
– Übersetzung im Bereich der Fach- und Berufssprachen.

Dr. Anna Gondek  und Dr. habil. Joanna Szczęk

Uniwersytet Wrocławski
Instytut Filologii Germańskiej
kierownik Zakładu Lingwistyki Stosowanej
Zakład Języka Niemieckiego
Pl. Nankiera 15 b
50-140 Wrocław
Polska

anna.gondek@uwr.edu.pl

joanna.szczek@uwr.edu.pl

 

Grammatiktheorie und Grammatikunterricht

Leitung: PD. Dr. Peter Öhl (Universität Wuppertal/ Universität Tübingen)
Die Grammatiktheorie dient nicht nur uns Linguisten dazu, sprachliche Regelsysteme zu beschreiben, zu modellieren oder zu erklären. Sie stellt auch ein geeignetes Mittel dar, diese zu vermitteln. Oftmals gewinnen Studierende erst dadurch wirklich Einblick in eine oder gar in ihre eigene Sprache, wenn sie ein deskriptives oder explanatives Modell davon kennengelernt haben. Dieser Arbeitskreis soll einerseits Sprachwissenschaftlern Gelegenheit geben, ihre grammatiktheoretischen Arbeiten zu Syntax, Semantik, Morphologie oder Phonologie zu präsentieren. Hierbei sind Forschungen aus allen theoretischen Richtungen willkommen. Einen weiteren Schwerpunkt sollen Vorträge über den Einsatz theoretischer Modelle im Grammatikunterricht bilden.

 

PD. Dr. Peter Öhl

 

Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Germanistik – Linguistik
Gaußstr. 20
42119 Wuppertal

 

oehl@gesus-info.de

 

Historische Linguistik

Leitung: Bela Brogyanyi (Universität Freiburg)

Der überragende Linguist Eugeniu Coşeriu, der sich in der diachronen und synchronen Sprachwissenschaft und der Sprachphilosophie wie kein anderer auskannte und wichtige Beiträge dazu geleistet hat, sprach stets vom „Primat der Sprachgeschichte“. Dies war zwar eher eine überspitze Formulierung, aber eine scharfe Trennung der Diachronie und Synchronie ist bei Erklärungen vieler sprachlichen Erscheinungen kaum möglich und ein Verstehen des Seins ohne die Bedingungen des Werdens eben auch nicht.   Klar ist andererseits auch, dass die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft ohne die Einbeziehung der Ergebnisse der allgemeinen Linguistik wie z. B. der Sprachtypologie bei der Rekonstruktion nicht zu überzeugenden Resultaten gelangen kann. Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft behält aber aufgrund ihrer eigenständigen Methodologie ihre Berechtigung, auch wenn manche Linguisten sie aus mangelnder Vertrautheit mit der Materie kritisch betrachten.

In dieser Sektion möchten wir zwei Hauptbereiche bieten:

  1. Kasus in allen seinen Implikationen,
  2. Rekonstruktion mit Hilfe der Methodologie der historischen Linguistik, wobei der Fokus nicht nur auf die indogermanischen Sprachen gerichtet ist, sondern auch andere Sprachgruppen einbezogen werden sollen.

Die Vorträge werden an zwei Nachmittagssitzungen (14,00-18,00) stattfinden.
Die Vorträge dieser Sektion möchten wir in einem separaten Band herausgeben.

Anmeldungen zur Sektion sind auf der zentralen Anmeldungsfläche der Tagung, unter http://www.gesus2017miskolc.uni-miskolc.hu/index.php/organisatorisches/anmeldung/ einzureichen und zugleich an mich zu richten nebst einem Abstract von etwa 20 Zeilen.

Ich freue mich auf Eure Teilnahme.

Bela Brogyanyi

Sprachwissenschaftliches Seminar
Universität Freiburg
Belfortstr.18
D-79085 Freiburg

E-mail: brogpfu@mail.uni-freiburg.de

 

Kontaktlinguistik

Leitung: Dr. Gizella Boszák (Christliche Universität Partium, Oradea, Rumänien)

Sprachkontakt entsteht dort, wo zwei oder mehrere Sprachen/Varietäten in derselben Region oder in unmittelbarer Nachbarschaft miteinander in Berührung kommen und sich wechselseitig beeinflussen. Das Aufeinandertreffen von Sprachen kann entweder im Leben einer Sprechergemeinschaft oder eines Individuums erfolgen. Diese gesellschaftliche oder individuelle Mehrsprachigkeit und dadurch auch bestimmte Veränderungen in den beteiligten Sprachsystemen sind Gegenstand der Kontaktlinguistik. Solche Sprachkontaktphänomene sind uns allen sowohl im mehrsprachigen Europa als auch weltweit bekannt.

Die Sektion Kontaktlinguistik lädt zu Beiträgen ein, dich sich mit jeglichen Aspekten der Sprachkontaktforschung in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. Demzufolge sind hier Arbeiten willkommen, die unterschiedliche theoretische Fragestellungen dieser sprachwissenschaftlichen Teildsziplin behandeln oder sich korpusbasierte kontaktlinguistische Analysen zum Ziel setzen.

Die Schwerpunkte des Arbeitskreises Kontaktlinguistik liegen in:

  • Historischem Sprachkontakt
  • Diglossie
  • Code-Switching
  • Transferenz
  • Mehrsprachigkeit
  • Identität
  • Spracherhalt und Sprachwechsel
  • Sprachpolitik
  • Methoden der Sprachkontaktforschung
  • etc.

Dr. Gizella Boszák

Christliche Universität Partium, Oradea, Rumänien
Lehrstuhl für Sprach- und Literaturwissenschaften
Abteilung Germanistik

boszakgizella@yahoo.de

 

Kontrastive Linguistik

Leitung: Dr. habil. Erzsébet Drahota-Szabó (Universität Szeged, Ungarn und Universität János Selye Komárno/Komorn, Slowakei)

Im Bereich kontrastive Linguistik wird sowohl in Ungarn als auch international intensive Forschungsarbeit betrieben. Somit besteht das Ziel der Sektion darin, diese vielfältigen Forschungsergebnisse einander bekannt zu machen, sowie eventuelle Forschungslücken zu erschließen. Kontrastive Untersuchungen sind bekanntlich entweder eher theorieorientiert, oder eher deskriptiv, oder richten ihr Augenmerk auf einen Anwendungsbereich.

Erwartet werden somit erstens theoriebezogene Vorträge (z. B. zu sprachtypologischen Fragestellungen, zu der Terminologie wie Äquivalenz, Transfer, Interferenz). Zweitens sind deskriptive Ausführungen willkommen (zur kontrastiven Phonetik/Phonologie, zur kontrastiven Morphologie, zur kontrastiven Lexikologie, zur kontrastiven Phraseologie, zur kontrastiven Syntax oder sogar zur kontrastiven Textlinguistik). Drittens sind solche praxisbezogenen Referate zu begrüßen, die darauf eingehen, wie der Deutschunterricht (auf unterschiedlichen Schul-/Ausbildungsebenen) durch die Ergebnisse kontrastiver Untersuchungen effektiver gemacht werden kann, d. h. wie durch kontrastive Sprachbetrachtung die Sprachbeherrschung, das Sprachbewusstsein, die Sprachbewusstheit, die Sprachsensibilität, die Sprachaufmerksamkeit, die sog. Language Awareness gefördert werden kann.

Dr. habil. Erzsébet Drahota-Szabó

Lehrstuhl für Deutsch und Deutsch als Nationalitätenkultur
Universität Szeged (Szeged, Ungarn)
Lehrstuhl für Moderne Philologie
Universität János Selye (Komárno/Komorn, Slowakei)

drahota@jgypk.szte.hu

 

Lexikologie und Lexikographie

Leitung: Dr. Renáta Kriston (Universität Miskolc)

In dieser Sektion sind Vorträge zu lexikologischen und lexikographischen Fragestellungen willkommen. Die Wortschatzforschung gehört zum festen Bestand der Germanistik. Ihre Ansätze und Methoden haben sich in jüngerer Zeit grundlegend gewandelt, namentlich aufgrund aktueller Tendenzen in der Psycho-, Kognitions- und Korpuslinguistik und unter Zuhilfenahme neuer Technologien in der Lexikologie und Lexikographie.

Thematische Leitbegriffe: Wortschatz in der Unterrichtspraxis, Wortschatzarbeit im Deutschunterricht (DaE/DaF/DaZ), Entwicklungstendenzen des deutschen Wortschatzes, Wortschatz und innere/äußere Mehrsprachigkeit, Fachsprachen, Fachsprachenforschung, Metalexikographie, Fachlexikographie, Wörterbuchbenutzungsforschung.

 

Dr. Renáta Kriston

Universität Miskolc
Lehrstuhl für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft
H-3515 Miskolc-Egyetemváros

renata.kriston@yahoo.com

 

Übersetzungswissenschaft

Leitung: doc. PhDr. Zuzana Bohušová, PhD. (Universität Matej Bel, Banská Bystrica, Slowakei)
Übersetzen, Dolmetschen – Theorie, Praxis und Didaktik

In dieser Sektion sind Beiträge zu folgenden spezifischen Themen willkommen:

  • Translationswissenschaft als interdisziplinäres Fach – Anregungen anderer Wissenschaftsansätze
  • Translationswissenschaft und Germanistik
  • Translationsdidaktik – Modelle und Lehrprogramme in der universitären Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern
  • Fachübersetzen
  • Besonderheiten des Dolmetschens und der Dolmetschforschung
  • Literarisches Übersetzen als Beitrag zur Erweiterung des gegenseitigen Kulturpotenzials
  • Moderne technische Hilfsmittel

doc. PhDr. Zuzana Bohušová, PhD

Universität Matej Bel
Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur
Banská Bystrica

zuzana.bohusova@umb.sk

SPRACHDIDAKTISCHE ARBEITSKREISE

 

Fremdsprachendidaktik und Fremdsprachenlehrforschung

Leitung: Prof. PhDr. Věra Janíková Ph.D. (Masaryk Universität Brno, Tschechien)

Fremdsprachendidaktik (Sprachlehr- und Sprachlernforschung)

Die Fremdsprachendidatik befasst sich mit dem Lehren und Lernen von Fremdsprachen und erforscht als wissenschatliche Disziplin Lehr- und Lehrprozesse im Rahmen des institutionalisierten Fremdsprachenunterrichts. Für die fremdsprachedidaktische Forschung ist charakteristisch, dass sie zahlreiche, sich gegenseitig beinflussende Faktoren miteinbezieht und interdisziplinär vorgeht. Dies ergibt eine Vielzahl von Forschungsthemen, in denen unterrichtlich gesteuerte Lehr- und Lernprozesse weiter erklärt werden.

In diesem Arbeitskreis sind Ergebnisse der theoretischen und empirischen fremdsprachendidaktischen Forschung in folgenden Bereichen gefragt:

  • Lern- und Lernerforschung (Voraussetzungen und Prozesse individuellen und kooperativen Fremdsprachenlernens; Schülerorientierung; Motivation etc.)
  • Linguistische bzw. psycholinguistische, pragmalinguistische und soziolinguistische Modelle in der fremdsprachendidaktischen Diskussion und Forschung (z.B. Wortschatz- und Grammatikvermittlung; Text- und Schreibkompetenz; Sprachmittlung etc.)
  • Interkulturalität – Transkulturalität (Methoden zur Entwicklung der interkulturellen Kompetenz; Umgang mit (literarischen) Texten aus einer anderen Sprach- und Kulturgemeinschaft als Potenzial zur Erkennung der pluralen Verfasstheit der eigenen und der fremden Kultur)
  • Lehrwerks- und Materialienforschung
  • Informationstechnologien, Medien, Digitalisierung im Fremdsprachenunterricht
  • Curriculumsentwicklung, Standardisierung, Kompetenzorientierung, Testen und Testentwicklung (z. B. theoretieche Begründung und empirische Validierung von

    Lehrprogammen für Fremdsprachenunterricht; gesellschaftlich eingeforderte Zielsetzungen des Fremdsprachenlernens, Qualitätssicherung, Messbarkeit, Evaluierbarkeit von komplexeren sprachlichen Äußerungen etc.)

  • Fach- und berufsorientierter DaF-Unterricht
  • Lehren und Lernen von Tertiärsprachen
  • Lehrerforschung: Fremsprachenlehrerausbildung: Konzepte, Modelle, Perspektiven; Professionalisierung der Fremdsprachenlehrer (Lehrerexpertise)
  • Sprachenpolitische Faktoren und ihre Auswirkungen auf den Fremdsprachenunterricht (z.B. Status der Fremdsprache, Fremdsprachenpolitik)

 

Prof. PhDr. Věra Janíková Ph.D.

Masaryk Universität Brno
Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur

janikova@ped.muni.cz

 

Mehrsprachigkeit und Mehrsprachigkeitsdidaktik

Leitung: Prof. UW dr hab. Przemysław E. Gębal (Uniwersytet Warszawski, Polen)

Mehrsprachig kommunizieren – mehrsprachig handeln – Mehrsprachigkeit lernen mit Erfolg! Mehrsprachigkeit aus der psycholinguistischen, pädagogischen und fremdsprachendidaktischen Perspektive

Mehrsprachigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, mehr als in einer Sprache zu kommunizieren. Auf einzelne Personen, soziale Gruppen, konkrete Gebiete oder ganze Gesellschaften bezogen, versteht man unter Mehrsprachigkeit die passive oder aktive Verwendung mehrerer Sprachen nebeneinander durch die beteiligten Personen oder Organisationen. Aus der psycholinguistischen Perspektive heißt sie inhaltlich und methodologisch Erforschung des Erwerbs von mehreren Sprachen, Studien zu Bedingungen für das Rezipieren und Produzieren von jeweiligen Sprachen sowie neurolinguistische Analysen von ihren Repräsentationen im Gehirn.

Mehrsprachigkeitsdidaktik ist eine relativ junge Subdisziplin der modernen Fremdsprachendidaktik. Sie umfasst pädagogisch-didaktische Ansätze und Konzepte, die das Phänomen der Mehrsprachigkeit im Kontext des schulischen und außerschulischen Fremdsprachenunterrichts verwirklichen. Im fremdsprachlichen Deutschunterricht wird heutzutage meistens die Mehrsprachigkeitsdidaktik durch das Konzept der Tertiärsprachendidaktik realisiert.

Erwartet sind in diesem Arbeitskreis Referate mit Ergebnissen der theoretischen und empirischen Studien zur Mehrsprachigkeit und ihrer Didaktik. Linguistische, didaktische, sowie interdisziplinäre Beiträge sollen folgende Themenkreise ansprechen:

  • Studien zur kontrastiven Forschung der jeweiligen Sprachen und ihrer kognitiven Koexistenz im Fremdsprachenunterricht;
  • Psycho- und neurolinguistische Modelle der Mehrsprachigkeit und ihre Relevanz für die Entwicklung der mehrsprachigen Kompetenz bei den Lehrenden und Lernenden;
  • Sprachlern- und -lehrforschung im Kontext der Mehrsprachigkeitsdidaktik;
  • Interferenzen und Code-Switching in der Mehrsprachigkeitsdidaktik;
  • Pädagogisch-didaktische Ansätze zur Mehrsprachigkeitsdidaktik: Awakening to Languages, Interkomprehension, integrierte Fremdsprachendidaktik;
  • Studien zu den Lernstrategien bei mehrsprachigen Lernern;
  • Deutschunterricht im Kontext des Englischunterrichts (DaFnE-Didaktik / Tertiärsprachendidaktik);
  • Sprachenpolitische Faktoren und ihr Einfluss auf den mehrsprachig orientierten Fremdsprachenunterricht;
  • Mehrsprachig orientierte Curricula und Standards des schulischen und au?erschulischen Fremdsprachenunterrichts;
  • Lehrwerks- und Materialforschung im Kontext der pädagogisch-didaktischen Ansätze der Mehrsprachigkeitsdidaktik;
  • Mehrsprachigkeit im kompetenzorientierten Fach- und Berufssprachenunterricht;
  • Mehrsprachigkeit und ihre Didaktik in der Fremdsprachenlehreraus- und -fortbildung: Stand, Konzepte, Perspektiven

Prof. UW dr hab. Przemysław E. Gębal

Uniwersytet Warszawski
Instytut Lingwistyki Stosowanej

p.gebal@uw.edu.pl

 

LITERATURWISSENSCHAFTLICHE ARBEITSKREISE

 

Literaturwissenschaft

Leitung: Univ.-Doz. Dr. habil. Karl Vajda (Universität János Selye,  Komárno/Komorn,  Slowakei)

Sprachen, Literaturen und Kulturen im Kontakt – Literaturwissenschaftliche Sektion
Beziehungen und Berührungen

 

Im literaturwissenschaftlichen Arbeitskreis werden literaturtheoretisch, literaturgeschichtlich, komparatistisch und nicht in letzter Linie trans- bzw. interkulturell ausgerichtete Beiträge erwartet, die sich mit Erscheinungen kultureller (literarischer, kinematographischer und künstlerischer, womöglich institutioneller) Verbindung und Vermittlung auseinandersetzen. Besonders wünschenswert erscheinen dabei Referate, die trans- und interkulturelle Kontakte als Vorgänge nachvollziehbar machen und den Prozess inter- und transkultureller Kontaktknüpfung und -erhaltung in ihrem emotionell mitbedingten An- und Ablauf auch auf ihren Erfolg oder Misserfolg hin untersuchen. Annäherungen, die die sprachlich-hermeneutischen Dimensionen solchen Austausches erloten, würden einen besonders wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis dieses komplexen Phänomenalbereichs leisten.

 

Bei der Formulierung der Ausgangsfrage könnten unter vielen anderen mehr folgende Aspekte berücksichtigt werden:
  • Typologie und/oder Fallbeispiele der Begegnung verschiedener Literaturen und Kulturen
  • Schleichende Unterwanderung des Begriffs “Nationalliteratur”
  • Selbst- und Fremdidentifizierungen in literarischen Texten
  • Konflikt- und Konsenspotential kultureller Verbindungen, das Aufeinandertreffen von Identitäts- und Alteritätskonstrukten
  • Zusage als Entsagung, der Prozess der Aufspaltung monolithischer Identitätsmuster in interkulturellen Lebenssituationen
  • Darstellung von Sprach- bzw. Kulturwechsel in Literatur und Film
  • Konfessionalität der Identität: (fiktive) Autobiographien und Tagebücher als Quellen inter- und transkultureller Identitätsverschiebung
  • Migration in der Belletristik und auf der Leinwand
  • Die Folgen des Eintritts in eine fremde Kultur auf die Muster der Identität
  • Verbindlichkeiten von Verbindung und Verbundenheit: Ethik der Inter- und Transkulturalität
  • Eigene Identität und Alterität, Fragen von Fremdheit und Selbigkeit in Entwicklungsprozessen
  • Neue Fragen interkultureller Hermeneutik
  • Das vertraute Fremde oder die zeitlichen Dimensionen der Verbindung mit der eigenen Kultur:
  • Überlieferung als Vermittlung zwischen Gegenwart und Vergangenheit
  • Fragen kultureller Integration und Segregation in Literatur und Film
  • Hermeneutische Dimensionen der Übersetzung bei interkultureller Vermittlung
  • Im Dienst kultureller Verbindung: Institutionen interkultureller Verständigung in ihrer Geschichte
Univ.-Doz. Dr. habil. Karl Vajda

 

Studiengangsbeauftragter des Faches Germanistik
Universität János Selye
Komárno/Komorn
Slowakei
Lehrstuhl für Moderne Philologie

 

vajdak@web.de

 

Literaturdidaktik

Leitung: Bazsóné dr. Sőrés Marianna (Universität Miskolc)

Literatur im Fremdsprachenunterricht? – Literaturdidaktik

Neue Herausforderungen, Möglichkeiten und Methoden im DaF-Unterricht

Im literaturdidaktischen Arbeitskreis werden Beiträge erwartet, die sich mit neuen Konzepten zur Rolle der Literatur in Deutsch als Fremdsprache auseinandersetzen. Besonders wünschenswert sind Referate, die den Themenkomplex Literatur-Kultur-Sprache als ein miteinander in Wechselbeziehung und Wechselwirkung stehendes Phänomen untersuchen und neue didaktisch-pädagogische Dimensionen des Fremdsprachenunterrichts in den Vordergrund stellen. Komparatistisch, interkulturell und intermedial angelegte Literaturvermittlung im schulischen und universitären Bereich, Überlegungen über das theoretische und praktische Verfahren der Behandlung der literarischen Texte sind aktuelle Anknüpfungspunkte der literaturdidaktischen Forschung. Dabei muss unbedingt auf Ziele, Gegenstände, Methoden und Medien, das heißt auf die Komplexität der Literaturvermittlung reflektiert werden.

Die Beiträge sollten sich unter vielen anderen an folgenden Fragestellungen und Problemen orientieren:

  • Literaturdidaktik aus der Sicht der interkulturellen Germanistik
  • Literatur als Zugang zum kulturellen Gedächtnis
  • Literarische Texte im kulturwissenschaftlichen Kontext
  • Theater im Fremdsprachenunterricht
  • Interkulturelle Relevanz des Literaturunterrichts
  • Empirische Forschung zum Potential literarischer Texte im Rahmen kultureller Lernprozesse
  • Projektunterricht mit literarischen Texten
  • Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialen mit Schwerpunkt Literatur
  • Identifikationsbildende Kraft von literarischen Texten
  • Theorie und Realität im DaF-Unterricht
  • Länderspezifische Auswahl von literarischen Texten für den DaF-Unterricht
  • Die Rolle der Medien in der Literaturvermittlung

 

Bazsóné dr. Sőrés Marianna

Universität Miskolc
Lehrstuhl für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft
H-3515 Miskolc-Egyetemváros

soresm69@gmail.com

INTERDISZIPLINÄRE ARBEITSKREISE

Diskursive Zusammenhänge

Leitung: Dr. Bettina Bock (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Dr. Phil. Kristina Manerova (Staatliche Universität Sankt Petersburg, Russland)

Der Arbeitskreis „Diskursive Zusammenhänge“ bietet allen an Fragen des Diskurses Interessierten Gelegenheit zur Diskussion. Das Thema ist dabei bewusst allgemein gehalten, da Diskurs aus dem Blickwinkel ganz verschiedener Disziplinen gesehen werden kann. Von besonderem Interesse sind aus unserer Sicht folgende Fragen:

 

  • Methoden der Diskursanalyse
  • Diskurs in historischer Perspektive
  • Diskurs in vergleichender Perspektive
  • Diskurs und Semantik
  • Diskurs und Multimedia.
Dr. Bettina Bock

 

Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext
Arbeitsstelle der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophische Fakultät
Institut für Orientalistik, Indogermanistik, Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
Seminar für Indogermanistik
Zwätzengasse 12
07743 Jena
Deutschland/Germany

 

bettina.bock@uni-jena.de

 

Dr. Phil. Kristina Manerova

 

Staatliche Universität Sankt Petersburg
199034, St. Petersburg
Universitetskaja Nabereschnaja 11
Russland

 

martinus2003@mail.ru

 

Feministische Literatur- und Sprachwissenschaft

Leitung: PhDr. Jana Cviková, PhD. (Institute of World Literature Slovak Academy of Sciences) und PaedDr. Ingrid Puchalová (Pavol-Jozef-Šafárik-Universität, Košice, Slowakei)

In diesem Arbeitskreis werden wir der Frage nach dem aktuellen Forschungstand der feministischen Literatur- und Sprachwissenschaft bzw. Genderstudien in der ganzen Vielfalt der ihnen inhärenten inter- und transdisziplinären Betrachtungsweisen nachgehen.

Im Mittelpunkt unserer Diskussion sollte Gender als Analysekategorie stehen, so wie sie in den Untersuchungen zu Kontakten von verschiedenen Sprachen, Literaturen und Kulturen, aber auch von Fachbereichen konkretisiert wird. Dabei handelt es sich um eine Kategorie, die sich zwar seit einigen Jahrzehnten vor allem in der feministischen und Genderforschung in diverser thematischer und methodologischer Ausprägung etabliert hatte, trotzdem aber ständig um wissenschaftliche und gesellschaftliche Anerkennung zu ringen hat. Diese Etablierung unterscheidet sich sowohl in verschiedenen Disziplinen, ihren Teildisziplinen und interdisziplinären Überschneidungen, als auch in verschiedenen Ländern, wobei Gender als eine disziplinübergreifende Analysekategorie und ein formativer Bestandteil von diskursiven Praktiken im Rahmen von feministischen, postkolonialen und queeren Forschungsansätzen zu verstehen ist.

Als Anregung seien hier folgende Problemkreise genannt:

  • Suche nach verlorenen/vergessenen Autorinnen;
  • Autorinnenschaft in verschiedenen Zeiträumen mit Bezug auf genderrelevante literaturhistorische, literaturkritische, linguistische, poetologische, (sprach)biographische Implikationen;
  • Gender als Analysekategorie der (Literatur)Geschichtsschreibung;
  • Autorinnen der Migrationsliteratur im Kontext von (National)Literaturen;
  • Gender in der linguistischen Forschung, z. B. mit Bezug auf unterschiedliche Möglichkeiten des inklusiven Sprachgebrauchs in jeweiliger Sprache und in konkreten Kontexten

Willkommen sind auch Beiträge zu:

  • (Nicht)Institutionalisierung von Genderstudien und ihre Folgen für die Ausprägung von Gender als Analysekategorie;
  • das aktuelle Verhältnis von Forschung und Aktivismus;
  • Ungleichzeitigkeit der feministischen theoretischen Diskussion und Praxis in Ost und West, einzelnen Ländern, verschiedenen Disziplinen

 

PhDr. Jana Cviková, PhD.

Institute of World Literature Slovak Academy of Sciences
Project: Grant of the Slovak Scientific Grant Agency VEGA “Discursive Impulses for Literary Historiography: Insights to the Work of Selected German Writing Female Authors (from End of the18th Century till Today)”, project number 2/0190/15.

Konventná 13
811 03 Bratislava

jana.cvikova@savba.sk

 

PaedDr. Ingrid Puchalová

Filozofická fakulta UPJŠ v Košiciach

Project: Grant of the Slovak Scientific Grant Agency VEGA “Discursive Impulses for Literary Historiography: Insights to the Work of Selected German Writing Female Authors (from End of the18th Century till Today)”, project number 2/0190/15.

Moyzesova 9
04001 Košice

ipuchalova@gmail.com

 

Theolinguistik

Leitung: Prof. Dr. habil. Albrecht Greule (Universität Regensburg) und Dr. theol. habil., Dr. phil. Elżbieta Kucharska-Dreiß (Akademische Verlagsoffizin Bauer & Raspe)

 

Thematischer Schwerpunkt: Einfluss des Protestantismus auf die religiöse Kommunikation

Das Jubiläumsjahr 2017, in dem 500 Jahre Reformation gefeiert werden, möchten wir zum Anlass nehmen, diejenigen Aspekte und Bereiche der religiösen Kommunikation in den Vordergrund zu rücken, die der Protestantismus maßgeblich beeinflusst und geprägt hat. Allerdings schränken wir  den Protestantismus nicht auf die Reformationskirchen lutherischer und calvinischer Prägung ein, sondern wir zählen die vorreformatorischen Gemeinschaften der Waldenser und der Hussiten genauso dazu, wie die erst später entstandenen evangelischen Freikirchen (Methodisten, Baptisten etc.) und nicht zuletzt auch die Anglikanische Kirchengemeinschaft, die sich als Brücke zwischen der katholischen und der protestantischen Tradition versteht. Betrachtet man die Verbreitung der protestantischen Glaubensgemeinschaften und Theologien über das jeweilige Entstehungsland hinaus, so dokumentiert sie nichts anderes als die Geschichte der Kontakte zwischen den betreffenden Sprachen, (Fach-)Literaturen und Kulturen (vgl. das Motto der diesjährigen Linguistik- und Literaturtage).

Möglich und im AK willkommen sind verschiedene Zugänge zu dem umrissenen Bereich, von denen wir exemplarisch nur einige nennen, ohne die Beiträgerinnen und Beiträger in ihrer Themenwahl einschränken zu wollen:

  • Bibelübersetzungen in die Nationalsprachen
  • Reformation als Medienereignis in verschiedenen Ländern
  • katholische, protestantische und ökumenische Liedfassungen
  • protestantische versus katholische Predigtkultur
  • Kommunikation in protestantischen Gottesdiensten
  • Rezeption des protestantischen Gedankenguts im Katholizismus

Wir freuen uns aber auch auf diejenigen Referate, die nicht unseren diesjährigen thematischen Schwerpunkt aufgreifen und somit auf andere interessante theolinguistische Fragestellungen aufmerksam machen wollen.

Die Publikation der Beiträge aus dem AK Theolinguistik erfolgt – wie auch schon in vergangenen Jahren – in der Reihe „Theolinguistica“ (für genauere Informationen zu der Reihe vgl. www.theolinguistik.de oder www.theolinguistik.net).

Prof. Dr. habil. Albrecht Greule

albrecht.greule@mailrgb.de

 

Dr. theol. habil., Dr. phil. Elżbieta Kucharska-Dreiß

e.kucharska-dreiss@wp.pl